Irland - Tour 1996 - Tag 18

Kilkee → Doolin

Wegbeschreibung Dienstag, 20.08.1996Länge
Kilkee → Bealaha → Doonbeg → Mountrivers Bridge → Kilmurry → Quilty → Spanish Point → Rinneen → Lahinch → Liscannor → Cliffs of Moher → Doolin67km
Σ1144km

Heute beim Frühstück erfuhr ich, daß die 4 Rosenheimer so wie ich nach Doolin wollten. Wir beschlossen, zusammen zu fahren. Als ich mein Zeug gepackt hatte, schaffte ich mein Rad aus dem Hinterhof in den Vorgarten und lud auf. Nach etwas Wartezeit kam der erste Rosenheimer, und nachdem er deren Räder auseinandergeschlossen hatte, trugen wir zwei die 4 Räder auch nach vorne.

Nach wiederum etwas Wartezeit hatten alle 4 Rosenheimer ihr Gepäck in den Vorgarten geschafft. Aber statt des erhofften schnellen Aufladens (bei mir dauert das, dank der genialen Ortlieb-Taschen, keine Minute), starteten die 4 eine Aktion, wie ich sie noch nicht erlebt hatte. Jede der Taschen mußte mit mehreren Riemchen ans Radl geschnallt werden, das ganze mit Expandern gesichert werden und über das Kunstwerk wurden dann noch Müllsäcke als Regenschutz gespannt (gut, daß meine Ortlieb-Taschen wasserdicht sind!).

Als dann endlich alle abfahrbereit waren - seit ich soweit war, war eine Stunde vergangen - ging es endlich los. Zuerst relativ langsam, aber als wir Kilkee verlassen hatten, erhöhten die 4 das Tempo gewaltig. Schon im nächsten Dorf (Bealaha) war erstmal Pause angesagt, einer der 4 hatte fast keine Luft mehr im Reifen und hier war eine Autowerkstatt mit Kompressor. Wir nutzten alle die Gelegenheit, daß der Werkstattbesitzer uns das Aufpumpen genehmigte, und danach ging es mit prallen Reifen weiter.

Es ging weiter mit sehr hohem Tempo, ich hatte Mühe, mitzuhalten. In Quilty forderte ich einen Stop, weil ich Bananen und Milch brauchte. Wir machten an einer Hafenmauer Rast, nachdem wir Verpflegung im Supermarkt geholt hatten, während einer der Rosenheimer auf die Radeln aufgepaßt hatte.

Etwa eine Stunde, nachdem wir Quilty verlassen hatten, erreichten wir Lahinch. Hier konnte man schon sehen, daß es auf der weiteren Strecke zu den Cliffs of Moher Stau gab, also beschlossen wir, erstmal einen Tea Room aufzusuchen. Nachdem wir uns mit Tee, Kaffee und Kuchen (Lemon Meringue - sehr empfehlenswert!) gestärkt hatten, hatte sich der Stau aufgelöst.

Also machten wir uns daran, die kurze, aber steile Steigung von Strandniveau auf Klippenniveau - immerhin 200m Unterschied - zu erklimmen. Oben angekommen ging es noch ein Stück flach weiter, bis wir zu der Touristenstation kamen. Dort parkten wir unsere Räder in der Nähe eines Bettlers mit 3-beinigem Hund (der war 1991 auch schon da), bevor wir zu Fuß an die Steilküste gingen. Nach relativ kurzem Aufenthalt fuhren wir weiter.

In Doolin fragten wir beim ersten Hostel an - wir hatten alle nicht reserviert. Dort war nur noch 1 Bett frei. Da ich nicht riskieren wollte, daß das Bett vergeben würde, während ich in den anderen beiden Hostels vielleicht vergeblich nach einem freien Bett suche, trennte ich mich von den Rosenheimern und blieb hier. Die 4 wollten sowieso am nächsten Tag in anderer Richtung weiter als ich, außerdem war mir deren Tempo auch zu brutal.

Nachdem ich mich einquartiert und geduscht hatte, machte ich mich zu Fuß auf den Weg, einen Laden zu finden. Ich fand nur einen winzigen Tante-Emma-Laden, aber mit etwas Phantasie konnte ich auch hier die Zutaten für ein leckeres Abendessen finden. Nachdem ich dieses gekocht und vernichtet hatte, erkundigte ich mich an der Hostel-Rezeption, welcher Pub die beste Musik hat und bekam auch fachkundige Auskunft.

Ich machte mich auf den Weg in den Pub, der mir empfohlen wurde, und hier war auch wirklich hervorragende Musik geboten, Live und ohne Elektronik. Es war auch keine Band, sondern ein paar Einheimische (teilweise Kinder) sowie verschiedene Pub-Gäste.

Insbesondere hatte mich eine Frau beeindruckt, die sicher 10 Minuten lang a-capella ein Lied über die Folgen des Whiskey-Saufens sang - leider weiß ich den Titel nicht. Zum Abschluß der musikalischen Darbietungen (und auch des Alkohol-Ausschanks) sang der Wirt persönlich das Abschieds-Lied "Parting Glass". Den Rückweg legte ich zusammen mit einem Engländer, den ich im Hostel schon gesehen hatte, zurück.


Adresse dieser Seite: http://www.andreas-waechter.de/IRL/Tour1996/Tag18.html