Irland - Tour 1996 - Tag 1

München → Dublin

Wegbeschreibung Samstag, 03.08.1996Länge
München →[S-Bahn]→ Flughafen →[Flugzeug]→ Dublin Airport → Dublin13km
Σ13km

Ich kam gegen 15 Uhr am Dubliner Flughafen an. Als ich mein Fahrrad wieder bekam, bemerkte ich, daß der hintere Schnellspanner gebrochen war. Ich weiß nicht, wie die das hingekriegt haben, denn sonst war nichts verbogen oder verkratzt. Ich reklamierte am British Airways Schalter und bekam auch ohne größere Probleme 50IR£ (ca. 63 Euro) Schadensersatz - damit betrachtete BA die Sache für erledigt.

Ich hatte aber nach wie vor einen gebrochenen Schnellspanner, so daß ich mein Fahrrad nicht fahren konnte. Die Dame von der Tourist Info erklärte mir, daß die Busse nach Dublin keine Fahrräder mitnehmen, und ich also nur per Anhalter eine Chance hätte. Immerhin konnte ich das Rad noch mit Gepäck schieben, aber sobald ich mich draufsetzte, verwand sich die Konstruktion so, daß das Hinterrad an den Kettenstreben schliff.

Ich machte mich also schiebend auf den Weg in die Stadt (ca. 8km). Immer wieder versuchte ich, Pickups, Vans oder Lastwagen anzuhalten, aber leider ohne Erfolg. Nach gut einer Stunde (ich bin ziemlich flott zu Fuß - muß wohl an meinen langen Beinen liegen) war ich bei dem B&B von Mrs. Kenny (siehe Etappe 1/1991) (Baldara House).

Als sie die Tür öffnete, erkannte sie mich sofort wieder, und das, obwohl ich nicht angemeldet war und bereits 5 Jahre seit meinem ersten Besuch vergangen waren. Sie lud mich erstmal zu einer Tasse Tee ein, und erklärte mir dann, daß sie leider voll belegt sei. Sie werde aber schon etwas für mich finden.

Während Mr. Kenny mir erklärte, wo es Fahrradgeschäfte gibt, telefonierte Mrs. Kenny mit verschiedenen B&Bs in der Gegend, und schließlich fand sie auch eines für mich, etwas zurück Richtung Flughafen. Ich hatte großes Glück, da an diesem Wochenende zwei wichtige Spiele - Hurling (eine Mischung aus Rugby und Hockey) und Fußball - waren, war so gut wie alles ausgebucht.

Ich bat die Kennys darum, daß ich mein Gepäck bei ihr lassen dürfe, da ich dringend noch in ein Fahrradgeschäft müßte - da der kommende Montag der erste Montag im August war und damit ein Bank Holiday, fürchtete ich, bis Dienstag in Dublin bleiben zu müssen. Schon beim ersten Fahrradladen nur ein paar hundert Meter Richtung Innenstadt hatte ich Glück.

Er hatte noch offen, obwohl es bereits nach 17 Uhr war. Es gab zwar keine neuen Schnellspanner, aber in der Restekiste fanden sich noch zwei gebrauchte. Weil ich in Deutschland (und auch von der BA) nur 50£-Noten (ca. 63 Euro) bekommen hatte und der Verkäufer kein Wechselgeld hatte, schenkte er mir beide - er meinte, es seien ja eh nur Restteile und da sie gebraucht waren, wäre es besser, den zweiten als Ersatz dabeizuhaben.

Ich akzeptierte, hatte mir aber fest vorgenommen, noch zu bezahlen, sobald ich Kleingeld hatte. Ich fuhr wieder zu Kennys und holte mein Gepäck ab. Außerdem buchte ich gleich für das Ende der Tour für 2 Nächte, so daß die Kennys wenigstens ein bißchen an mir verdienen würden. Dann ließ ich mir noch kurz erklären, wo das andere B&B zu finden ist, bevor ich mich dorthin auf den Weg machte.

Ich kam dort an und erklärte, daß Mrs. Kenny mich geschickt hatte. Mrs. Shearan meinte daraufhin, daß ich natürlich auch bei ihr nur den halben Preis, d.h. 7 statt 14£ (ca. 9 statt 18 Euro) zahlen würde (siehe Etappe 1/1991). Mrs. Kenny mußte also nochmal mit ihr telefoniert haben, während ich beim Fahrradgeschäft war, denn bei dem ersten Anruf, als sie das Zimmer für mich reserviert hatte, wurde davon nichts erwähnt.

Ich war ziemlich müde (lag wohl daran, daß ich am Freitag noch bis kurz vor Mitternacht gearbeitet hatte - da mußte was noch vor dem Urlaub fertig werden). Deshalb ging ich nicht mehr irgendwo zum Essen, sondern genehmigte mir eine der Bananen, die ich auf dem Weg von Kennys zum B&B geholt hatte. Danach packte ich noch alles von flugzeuggerecht auf radtourgerecht um und ging recht bald schlafen.


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