Irland - Unterkunft

Hotels

Hotels gibt es nur in großen Städten und in der Nähe der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Preislich sollen sie etwa vergleichbar mit deutschen Hotels sein (hat man mir gesagt, ich habe es nur ein einziges Mal probiert und habe 45 Euro für Einzelzimmer + Frühstück gezahlt).


B&B (Zimmer mit Frühstück)

Inzwischen gibt es sie fast überall (1991 waren es noch wesentlich weniger), seit diese ohne Konzession von jedermann angeboten werden dürfen. Es gibt zwei Varianten, große Häuser (Guest Houses, meist mit Pub) mit vielen Zimmern und die Familienbetriebe, die 1 bis 6 Zimmer im Wohnhaus haben. In letzteren wird man oft fast in die Familie integriert, man sitzt abends gemeinsam vor dem Torffeuer am Kamin usw.

In einigen Häusern ist es auch möglich, ein (warmes) Abendessen zu bekommen, manchmal nur bei frühzeitiger Anmeldung (d.h. mittags, am Wochenende am Freitag). Das Frühstück ist normalerweise sehr reichhaltig mit Ei, Speck, gebratener Tomate, Bratwurst, teilweise weiße Bohnen in Tomatensoße (baked beans), danach Cereals (d.h. Corn Flakes o.ä.), danach Toast mit marmelade (d.h. Zitrusfrucht-Marmelade bzw. -Gelee, andere Marmeladen heißen iam). Manchmal wird auch continental breakfast angeboten.
Dazu gibt es schwarzen Tee, der von den Iren mit Milch getrunken wird, Zucker wird z.T. verwendet. Der Kaffee, den man ersatzweise haben kann, ist (wie ich von anderen Leuten weiß, ich selbst trinke keinen Kaffee) nicht allzu gut:
«Warum trinken die Iren keinen Kaffee, sondern Tee?»
«Wenn Sie das fragen, haben sie noch keinen Kaffee in Irland getrunken!»

Die Preise 1999: Einzel 12£ bis 18£ (15 bis 23 Euro), Doppel 20£ bis 40£ (25 bis 50 Euro), in den Großstädten und in der Nähe der wichtigsten Sehenswürdigkeiten teilweise mehr.

Die Preise 2002 (nur für die Republik, in Nordirland war ich zu kurz und nicht im B&B): Einzel 20 bis 60 Euro, Doppel 30 bis 80 Euro.

Die Preise sind auch abhängig davon, ob Dusche und WC in den einzelnen Zimmern vorhanden sind oder für alle Zimmer gemeinsam.


Jugendherbergen

Hostels gibt es bis auf wenige touristisch nicht interessante Gebiete in ausreichender Zahl, vorausgesetzt, man nimmt nicht nur die der beiden offiziellen Jugendherbergsverbände, sondern auch die unabhängigen Hostels, die sich in mehreren Verbänden zusammengeschlossen haben:

Name An Oige
Irish Youth Hostels Association
Hostelling International
Northern Ireland
Independent Holiday Hostels
of Ireland
Independent Hostel Owners Irish Budget Hostels
Logo Logo des An Oige Logo des HINI Logo des IHH Logo des IHO ist im IHH aufgegangen
Adresse 39 Montjoy Square
Dublin 1
22 Donegall Road
Belfast BT12 5JN
57 Lower Gardiner Str.
Dublin 1
Dooey Hostel, Glencolumbkille
Co. Donegal
Webseite www.irelandyha.org www.hini.org.uk www.hostels-ireland.com www.hostellingireland.com
email mailbox@anoige.ie info@hini.org.uk info@hostels-ireland.com info@holidayhound.com
Hostels Republik 31 - 121 100
Hostels Nordirland - 8 7 12

Die unabhängigen Hostels sind meistens etwas billiger, dafür sind die Öffnungszeiten besser (oder man bekommt gegen Kaution den Schlüssel, oder es gibt ein Nummernschloß). Leinenschlafsack ist ausreichend, normaler Schlafsack meist erlaubt. In vielen Hostels wird grundsätzlich, in einigen Hostels gegen Gebühr, Bettwäsche bereitgestellt. Mit 8,50 Euro bis 11 Euro ist man normalerweise im Dormitory dabei, in Dublin, Galway, Cork, Limerick, Glendalough (!) und Belfast bis 20 Euro. Private Rooms (für Pärchen) bis zu 5 Euro pro Person zusätzlich.

Einen Jugendherbergsausweis braucht man nicht, bei An Oige und HINI werden die Übernachtungen mit Ausweis aber billiger. HINI vergibt eine vorläufige Mitgliedskarte, auf der für jede Übernachtung für 2£ ein Aufkleber angebracht wird - wenn man 6 Aufkleber hat, ist man für 1 Jahr Mitglied. An Oige gibt für Mitglieder (nicht nur von An Oige, sondern eines beliebigen Verbandes in der YHA, also auch des Deutschen Jugendherbergswerks) Rabatt, die Höhe hängt von der Hostel-Kategorie ab und bewegt sich im Rahmen von 1 bis 3 Euro.

Die Hostels des IHO sowie die Hostels, die keinem der Verbände angehören, sind nicht vom Irish Tourist Board anerkannt, man erhält in den Tourist Offices meist keine Auskunft (weder über Existenz noch über die Lage), nicht einmal wenn man gezielt fragt (Abhilfe: im Pub oder Shop fragen)!

Die einzelnen Verbände arbeiten nicht zusammen, für jeden Verband gibt es ein eigenes Verzeichnis bei den obengenannten Adressen. Allerdings gab es eine Zeitlang ein Verzeichnis aller Hostels in Irland als Broschüre, diese wird aber nicht mehr hergestellt. Und jetzt die gute Nachricht (danke an Rolf für diesen Hinweis): die Liste ist jetzt im Internet verfügbar: Ireland - all the Hostels.

Einige Hostels gehören sowohl dem IHO also auch dem IHH an, um auf beiden Listen zu erscheinen. Die Anzahl unabhängiger Hostels ist also nicht die Summe der Anzahlen der Hostels beider Verbände. Außerdem gibt es ja auch noch verbandsunabhängige Hostels...

Da es ziemlich häufige Änderungen gibt - Hostels werden geschlossen, neue Hostels werden geöffnet -, sollte man immer mit den neuesten Listen unterwegs sein (z.B. ist zwar die Zahl der IHO-Hostels von 1999 bis 2002 fast gleich geblieben, aber nur noch die Hälfte der Hostels der 1999er Liste waren auch auf der 2002er Liste zu finden).

Alle Hostels (unabhängig oder nicht) haben eine Selbstkocherküche mit Gaskochstellen (Feuerzeug/Streichhölzer nicht vergessen, manchmal ist nichts zum Anzünden vorhanden) und Töpfen, Pfannen, Geschirr.
Einige Hostels bieten die Möglichkeit, Wäsche zu waschen und zu trocknen (oder dies vom Personal erledigen zu lassen). Teilweise wird für diesen Service nicht geworben, einfach nachfragen, mehr als ein Nein kann man sich nicht einhandeln.

Außerdem gibt es in vielen, aber nicht allen, Hostels die Möglichkeit, Mahlzeiten zu bekommen. Bei Interesse gleich bei der Anmeldung nachfragen.

In der Hochsaison Mitte Juni bis Ende August sollte man vorausbuchen. Im Normalfall reicht es, am Abend vor der Ankunft anzurufen. In der Nähe der wichtigsten Sehenswürdigkeiten oder wenn mehr als zwei Personen zusammen reisen, ist es besser, noch einen Tag früher anzurufen. Einige wenige Hostels akzeptieren telefonische Buchungen nur, wenn man Kreditkarten-Nummer und Ablaufdatum angeben kann, vermutlich um bei nicht-Erscheinen zumindest einen Teil des Übernachtungspreises doch zu kassieren. Beim Anruf sollte man die Kreditkarte also griffbereit haben.


Camping

Zu der Frage, ob wild campen erlaubt ist oder nicht, gibt es widersprüchliche Aussagen. Einerseits heißt es, daß es absolut verboten ist. Andererseits heißt es, daß Zelten (nicht mit Wohnwagen/Caravan, sondern nur mit Zelt) auf öffentlichen Flächen außerhalb der Orte grundsätzlich erlaubt sei, es sei denn, es stehen Schilder an den Straßen (Camping Prohibited by County Council o.ä.).

Auf privaten (d.h. eingezäunten/eingemauerten Flächen) sollte man, bevor man das Zelt aufschlägt, auf jeden Fall den Eigentümer um Erlaubnis bitten (um den rauszufinden, empfiehlt sich eine Nachfrage im Pub - da kriegt man fast immer Auskunft).

Warnung: der größte Teil Irlands hat sehr feuchten Untergrund!

Richtige Campingplätze gibt es ca. 120, ein Verzeichnis gibt es bei der Fremdenverkehrszentrale. Sie sind meistens für Camping-Anhänger bzw. Wohnmobile gedacht (geteerte Stellplätze...) .

Bei vielen Hostels ist es auch möglich, im Garten zu campen und die Sanitäreinrichtungen mitzunutzen (Kosten: ca. halber Hostel-Preis). Die Mitnutzung der Küche ist dabei nicht immer erlaubt.


Ferienwohnungen

Hiermit habe ich keinerlei Erfahrung, da die Self Catering Cottages (Ferienwohnungen sind meistens ganze Kleinhäuser) meist nur wochenweise vermietet werden, ich aber nie so lange an einem Ort blieb und die Wohnungen auch eher für 3 und mehr Personen gedacht sind.


Adresse dieser Seite: http://www.andreas-waechter.de/IRL/Unterkunft.html