Irland - Nordirland
Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, auch den wunderschönen Norden Irlands zu besuchen.
Natürlich sollte man dabei einige Regeln beachten.
- Da sich die politische Lage immer mal wieder ändert, informieren Sie sich kurzfristig, wie es zum Zeitpunkt Ihres Besuches aussieht.
- Halten Sie sich aus jeder Diskussion der politischen Lage in Nordirland heraus, egal, ob diese Diskussion in der Republik oder in Nordirland stattfindet.
Wenn Sie auf dieses Thema angesprochen werden, hilft meist ein Satz wie "Sorry, I do not want to discuss this".
-
Im Pub (und anderswo) bei politischen Liedern nicht mitsingen (egal welcher Seite), schon gar
nicht solche wünschen/fordern.
Auch sonst sollte man natürlich versuchen, keine der beiden Seiten zu provozieren.
-
In Belfast sollte man die Bereiche meiden, in denen britische (protestantische) Viertel direkt an irische (katholische) Viertel stoßen.
-
Manche Orte sollten zu gewissen Daten gemieden werden. An den restlichen Tagen des Jahres sollte
es aber keine Probleme geben. Hier zwei Beispiele:
-
Derry (Londonderry) am Apprentice Boys Day. Dieser wird an dem Samstag gefeiert, der dem 12.
August am nächsten liegt. Hintergrund: Die Katholischen Truppen belagerten 1688/1689 15
Wochen lang die Stadt. Kurz bevor sie eindringen konnten, bemerkten einige Lehrlinge
(apprentice boys) die Angreifer und konnten die Stadttore noch verschließen.
-
Portadown rund um den 12 Juli. Das ist der Marschtag des Orders of the Orangemen. Einige Tage
vor- und nachher streiten die beiden Lager, ob der Marsch stattfinden darf oder nicht, bzw.
auf welcher Route marschiert werden darf.
-
Versuchen Sie nicht, die festungsartig ausgebauten Polizeistationen zu photographieren oder zu
filmen. Die Polizisten könnten das als Ausspionieren für einen geplanten Anschlag interpretieren
und sehr unangenehm reagieren.
Die Grenze ist offen, es finden keinerlei Kontrollen statt, es ist auch keiner anwesend, der
kontrollieren könnte.