Irland - Tour 1996 - Tag 10

Castletownbere → Glanmore Lake

Wegbeschreibung Montag, 12.08.1996Länge
Castletownbere → Cahermore → Ballydonegan → Allihies → Travara Bridge → Eyeries → Gortgarriff → Ardgroom → Lauragh → Glanmore Lake74km
Σ686km

Irgendwann in der Nacht mußten Wolken aufgezogen sein, denn morgens war es bedeckt. Nach dem gemeinsamen Frühstück mit den Pub-Genossen packte ich in aller Ruhe meinen Krempel aufs Rad und fuhr dann los.

Wegen des trüben Wetters verzichtete ich auch dieses Mal auf die Fahrt zum Garnish Point, von wo aus die einzige Seilbahn Irlands auf Dursey Island geht. Stattdessen fuhr ich auf der hier besonders engen und kurvigen Straße. Hier wechselt zum Teil Gefälle und Steigung so schnell, daß längere Fahrzeuge wie Busse nicht fahren können, weil die Mulden in der Straße zu kurz sind - ein Grund, warum Beara der Rummel des Ring of Kerry erspart bleibt.

Kurz hinter Allihies geht es nochmal kräftig bergauf, bevor man dann extrem steil (über 25%) auf die Nordseite von Beara runterfährt. Hier machte ich auf einem Aussichts-Parkplatz Rast. Kurz nach mir kamen ein paar weitere Radler (Holländer), mit denen ich mich eine Weile unterhielt.

Ein paar Kilometer weiter ging es durch den buntesten Ort Irlands: Eyeries. Hier ist jedes Haus in einer anderen, kräftigen Farbe angestrichen - das fand sogar ein Verlag für Postkarten-würdig. Wegen der schöneren Aussicht entschied ich mich auch dieses Mal in Eyeries für den etwas längeren Weg über Gortgarriff und Dog's Point. Dafür nahm ich auch die heftige Steigung in Gortgarriff in Kauf.

Bei Dog's Point stand dann ein Schild auf der Straße: Road closed due to seepage - Straße wegen Unterspülung (wörtlich: Sickerwasser) gesperrt. Ich fürchtete schon, 12 Kilometer zurück nach Eyeries radeln zu müssen, als mir Spaziergänger mitteilten, daß die Straße mit dem Rad noch passierbar sei, die Sperre gelte nur für Autos. Erleichtert fuhr ich den letzten Kilometer zurück zur Hauptstraße.

In Ardgroom ging ich noch einkaufen, denn ich wußte, daß es keinen Laden näher am Youth Hostel gibt. Dann mußte ich wieder die richtige Straße zum Hostel finden - nimmt man eine Abzweigung zu spät, landet man am Healy Pass statt am Hostel. Dank des Youth Hostel Schildes an der Kreuzung war das aber kein Problem.

Ich sah zufällig noch einen kleinen Laden mit einem kleinen Schild, und da fiel mir ein, daß ich vergessen hatte, Zwiebeln zu besorgen. Also ging ich dort hinein und holte Zwiebeln und etwas Obst für den nächsten Tag. Ich schlug dem Besitzer des Ladens vor, ein etwas größeres Schild aufzustellen, denn die Jugendherbergsgäste wären sicher froh über eine Einkaufsmöglichkeit in der Nähe. Er meinte aber, daß er auch so genug Kundschaft hätte.

Als ich beim Hostel ankam, war dieses zwar offen, aber die Rezeption noch zu. Ich brachte schon mal mein Gepäck rein, legte meine Lebensmittel in den Kühlschrank und duschte. Dann kochte ich mir Tee und setzte mich auf die Bank vor dem Hostel zum Lesen. Um 17 Uhr erwartete mich eine Enttäuschung: die hübsche junge Dame, die vor 5 Jahren das Hostel leitete, war nicht mehr da (siehe Etappe 18/1991), stattdessen wurde das Hostel von ihrer Mutter verwaltet.

Beim Abendessenkochen unterhielt ich mich mit einer Familie aus Galway. Ich gab ihnen auch ein paar Kräuter aus meiner Gewürzsammlung ab. Als "Gegenleistung" bekam ich abends, als wir uns im Aufenthaltsraum unterhielten, ein Glas Wein.


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