Irland - Tour 1999 - Tag 26

Castlebar → Sandville

Wegbeschreibung Mittwoch, 25.08.1999Länge
Carrick-on-Shannon → Drumcong → Ballinamore → Ballyconnell → Sandville → Ballyconnell → Sandville56km
Σ1623km

Nach einem gemütlichen Frühstück zusammen mit den beiden Schwabenmädels, wobei wir Marmelade ... austauschten, machte ich mich bei trübem, aber noch trockenem Wetter auf den Weg. Das erste Stück, ca. 150 Meter schob ich gegen die verstopfte Einbahnstraße, der offizielle Weg wäre dank des Einrichtungsverkehrs fast 800 Meter gewesen, und die wie gesagt verstopft. Als ich bei der gewünschten Ausfallstraße angekommen war, schwang ich mich in den Sattel.

Nach relativ kurzer Zeit fing es zu regnen an. Erst ganz leicht, aber dann so stark, daß ich absteigen mußte, weil ich nichts mehr sah! Auch war die Straße war unter Wasser. Nach einiger Zeit ließ es wenigstens so weit wieder nach, daß ich weiterfahren konnte - da ich nichts zum Unterstellen gefunden hatte, war es besser, weiterzufahren als im Regen stehenzubleiben.

Ein kleines Stück vor Ballinamore sah ich ein Auto mit eingeschaltetem Warnblinker im Graben liegen. Ich hielt an und sah in das Auto rein. Es war niemand zu sehen, aber es waren Blutflecken auf dem Airbag. Ich sah auch noch "unter" dem Auto - es lag im 45Grad-Winkel auf der Seite - nach, da aber auch dort niemand zu sehen war, ging ich davon aus, daß der Fahrer bereits geborgen wurde, es war ein Wohnhaus in Sichtweite.

Auf dem letzten Teilstück von Ballinamore nach Ballyconnell gab es nur noch kurze Schauer. In Ballyconnell machte ich mich auf die Suche nach dem Hostel bzw. einem Wegweiser dorthin - ich wußte zwar noch, daß das Hostel etwas außerhalb war, aber nicht mehr, in welcher Richtung (siehe Etappe 40/1991). Erst im dritten Geschäft wußte jemand Bescheid, die Auskunft war aber so mißverständlich, daß ich zuerst in einer kleinen Siedlung auf der falschen Seite des großen Hotels landete. Als ich aber dann das Hotel erreichte, kam plötzlich die Erinnerung wieder und ich fand ohne weitere Umwege zum Hostel.

Ich ging ins Hostel rein und traf auf eine größere Gruppe, die gerade dabei war, die Mittagstische zu decken. Ich fragte nach der Rezeption und wurde ins Nachbargebäude geschickt. Dort erfuhr ich vom Sohn des Besitzers, daß das Hostel ausgebucht sei, daß ich aber trotzdem bleiben könne, weil seine Mutter für länger verreist sei und ich deren Zimmer vermutlich benutzen dürfte - wenn nicht, fände sich sicher eine Lösung.

Nachdem die Übernachtungsfrage also mehr oder weniger geklärt war, machte ich mich nochmal auf in den Ort, um fürs Abendessen einzukaufen. Ich besorgte Lachskoteletts und die Zutaten, die ich dazu brauchte. Zurück im Hostel packte ich gerade meine Einkäufe in den Kühlschrank, als der Eigentümer kam. Er bestätigte, daß ich das Zimmer seiner Frau benutzen dürfe. Dann ging ich erstmal duschen und las anschließend eine ganze Zeit lang.

Das Kochen gestaltete sich etwas schwierig, es gab keinen Gas- oder Elektroherd, sondern einen Torf-Ofen, der zwei Kochzonen hatte, die aber (aus meiner Sicht) schlecht zu regulieren waren. Ich war fast fertig mit dem Kochen, als der Hostelbesitzer mir anbot, daß ich von seinem Irish Stew haben könne, er habe wirklich ausreichend. Dann sah er allerdings, daß ich etwas Besseres hatte.

Während wir aßen, kamen zwei weitere Gäste mit dem Auto an. Sie durften in einem Mobile Home hinter dem Hostel übernachten - der Warden war wirklich bemüht, jeden unterzubringen. Zu viert saßen wir bis spät in die Nacht und unterhielten uns - bei zwei Flaschen Wein, die der Warden spendiert hatte.


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