Irland - Tour 1999 - Tag 10

Cushendall → Cushendall

Wegbeschreibung Montag, 09.08.1999Länge
Cushendall → Layd → Knocknacarry → Cushendun → Knocknacarry → Glendun → Glenaan → Cushendall → Glenballyemon → Glenariff → Cushendall55km
Σ511km

Ich hatte beschlossen, noch eine weitere Nacht in Cushendall zu bleiben und tagsüber die "Green Glens of Antrim" zu erradeln (zumindest einige von ihnen). Ich fragte also die Hostel-Besitzerin, ob ich noch eine Nacht bleiben könnte. Ich hatte Glück, erst eine Nacht später war das Hostel komplett ausgebucht.

Kurz vor 10 Uhr brach ich auf, so daß ich gut 7 Stunden Zeit hatte - heute wollte die Hostel-Warden nach Belfast fahren und wirklich erst um 17 Uhr wieder zurück sein. Ich fuhr an der Küste entlang Richtung Cushendun, wobei ich kurz hinter Cushendall am Berg eine Kirchenruine besichtigte. Von Cushendun wollte ich ins Glendun, die direkte Straße war aber leider gesperrt. Daher mußte ich eine brutal steile Steigung auf die Alternativstrecke hoch.

Im Tal ging es ganz allmählich bergauf, es herrschte praktisch kein Verkehr, mir kam genau 1 Auto entgegen. Die Landschaft war wunderschön. Es gab massig Himbeeren und Brombeeren, so daß ich mir einen Nachtisch fürs Abendessen sammelte. Als ich durch das nächste Tal, das Glenaan, wieder Richtung Cushendall fuhr, kam mir Alexander entgegen, der Glenaan und Glendun erwanderte. Kurz vor Cushendall machte ich noch einen kleinen, aber steilen Abstecher auf einen Hügel, auf dem sich das steinzeitliche Ossian's Grave befand - die paar Steine waren aber eigentlich die Mühe nicht wert, eher schon die Aussicht vom Hügel aus.

In Cushendall holte ich mir zur Stärkung eine Banane, einen Schokoriegel und eine Pint Milch. Nach der Brotzeit fuhr ich wieder bergauf, dieses Mal im Glenballyemon. Das Tal war schön, aber bis jetzt hatte mir von den Antrim Glens das Glendun am besten gefallen. Zurück ging es dann durch das noch weniger eindrucksvolle Glenariff.

Zum zweiten Mal zurück in Cushendall traf ich vor dem Laden nicht nur Alexander (siehe Etappe 5/1999) wieder, sondern auch Barbara (siehe Etappe 7/1999), die ich in Belfast kennenlernte. Sie hatte ihr Zelt auf dem Campingplatz des Ortes aufgeschlagen. Ich besorgte noch ein paar Dinge fürs Abendessen.

Als ich wieder im Hostel ankam, sah ich einen Zettel, daß das Hostel über eine Waschmaschine für die Gäste besitzt. Das wollte ich ausnutzen, daher packte ich meine gesammelte Schmutzwäsche zusammen und steckte sie in die Maschine. Vor dem Kochen war das Waschen beendet und ich konnte die Wäsche in den Trockner packen. Einige Zeit nach dem Abendessen war die Wäsche endlich fertig getrocknet, so daß mich nichts mehr im Hostel hielt.

Alexander hatte im Ort Plakate gesehen, daß es im Hotel eine "Irish Night" geben sollte. Wir wollten beide dorthin. Da das Hostel um 22 Uhr abgesperrt wurde, erkundigten wir uns, ob es eine Möglichkeit gäbe, später reinzukommen. Gegen das Versprechen, keinen Lärm zu machen, und 5£ (ca. 6,3 Euro) Kaution bekamen wir einen Schlüssel.

Am Hotel angekommen erkundigten wir uns, wann die Irish Night losgehen sollte, und bekamen 22 Uhr als Antwort. Da es erst kurz nach 20 Uhr war, begaben wir uns erstmal in einen Pub, um bei einem Guinness etwas Zeit totzuschlagen. Dann gingen wir in den Festsaal des Hotels.

Um 22 Uhr 30 ging es wirklich los, die Band trat auf. Sie spielten sehr laut, und die Qualität war nicht sehr hoch. Bei den meisten Liedern - es wurden lauter Rebellenlieder gesungen - konnte ich sogar Teile mitsingen. Unser Tischnachbar, ein jugendlicher Ire, erkundigte sich, warum ich alle Lieder kenne. Ich erzählte ihm, daß ich 1996 in Dublin eine CD mit 50 Rebel Songs gekauft hatte und fast nur Lieder gespielt wurden, die da drauf waren.

Kurz vor 1 Uhr wurde es Alexander zu viel (sowohl die Lautstärke als auch die politische Ausrichtung der Lieder), so daß wir wieder zum Hostel gingen - ich wäre noch geblieben, da wir aber nur einen Schlüssel hatten, mußte ich gleich mit. Wir schlichen durch das Treppenhaus in unser Zimmer. Dort schalteten wir das Licht ein, denn als wir um 20 Uhr gingen, waren wir zwei dort allein. Inzwischen waren aber noch zwei Leute dort einquartiert worden - wir machten also das Licht wieder aus und machten uns im Dunkeln "bettfein".


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