Irland - Tour 1999 - Tag 5

Drogheda → Carlingford

Wegbeschreibung Mittwoch, 04.08.1999Länge
Drogheda → Monasterboice → Dunleer → Dromin → Mansfieldtown → Dundalk → Dowdallshill → The Bush → Grange → Carlingford73km
Σ214km

Heute fuhr ich auf der N1 Richtung Monasterboice. Kurz bevor ich Monasterboice erreichte, mußte ich die Straße verlassen, da sie in die M1 übergeht, d.h. zur Autobahn wird (Diese soll irgendwann mal Dublin mit Belfast verbinden). Auf kleinen Nebenstraßen erreichte ich die Kirchenruine doch noch. Dort gibt es neben Ruinen mehrerer Kirchen die eines Rundturms und mehrere sehr schöne Hochkreuze. Erstaunlicherweise wird kein Eintritt verlangt, es wird nur - per ausgehängtem Zettel - gewünscht, daß man sich in ein Besucherbuch einträgt.

Weiter ging die Fahrt auf Nebenstraßen. Um die Mittagszeit erreichte ich Dundalk. Ich besorgte mir Bananen und Milch, bevor ich zum zentralen Platz der Stadt fuhr. Dort machte ich Mittagspause. Dabei wurde ich wiederholt von ein paar Junkies angebettelt, bis mich ein Rentner begrüßte, als kennen wir uns seit Jahren. Er setzte sich zu mir und wollte alles über meine Tour wissen. Außerdem erzählte er mir von seiner Radtour nach Killarney, die er als Jugendlicher 1953 gemacht hatte. Bevor er ging, wünschte er mir noch gute Fahrt.

Leider kamen während der weiteren Fahrt Wolken auf, und es wurde ziemlich windig. Das letzte Stück von der Abzweigung nach Greenore bis Carlingford fuhr ich praktisch ohne zu treten, so kräftig war der Rückenwind. Die Mourne Mountains auf der anderen Seite des Carlingford Lough waren wolkenverhangen, während die Hügel an diesem Ufer noch frei waren.

In Carlington fand ich das Hostel erst, nachdem ich in einem Laden nachgefragt hatte, es versteckt sich in einer schmalen Gasse. Mein "kleines" Fahrrad erregte hier trotz seines schlichten Aussehens mal wieder Aufmerksamkeit, und das nur weil es mit seinem 66er Touren-Rahmen etwas aus der Menge der Mountainbikes herausragt.

Ich bekam ein Bett in einem (zu diesem Zeitpunkt noch leeren) Zimmer. Nach dem Duschen machte ich mich zu Fuß auf, den Ort zu erkunden. Unter anderem gibt es hier King John's Castle, eine Burgruine aus dem 13. Jahrhundert, in der man ein bißchen herumstöbern kann. Auch eine Klosterruine und Reste der Stadtbefestigung guckte ich an. Dann besorgte ich die Zutaten für das Abendessen und kehrte zum Hostel zurück.

Inzwischen waren alle 8 Betten belegt, außer mir 6 weitere Radfahrer (2 Neuseeländer, 4 Franzosen) und 1 Fußgänger/Busfahrer/Anhalter (Alexander) aus Ostdeutschland. Die Franzosen sprachen so gut wie kein Englisch und waren auch an Unterhaltung nicht interessiert, so daß ich mich länger mit den Neuseeländer Tandemfahrern und Alexander unterhielt.

Dann begaben wir uns zum Kochen in die Küche. Die drei kochten zusammen ihre Spaghetti mit Tomatensauce (Alexander und die beiden Neuseeländer hatten zufällig das selbe eingekauft - wobei der Zufall nicht ganz so groß ist, ich habe Leute erlebt, die mehrere Tage nacheinander in verschiedenen Hostels immer wieder nur Spaghetti mit Tomatensauce aus dem Glas kochten), während es bei mir Reis mit Curryhühnchen gab.

Wir vier saßen den ganzen Abend zusammen. Da es inzwischen ziemlich stark regnete, hatte keiner von uns Lust, in einen Pub zu gehen. Stattdessen unterhielten wir uns und tauschten Erfahrungen aus.


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