Irland - Tour 1999 - Tag 18

Ardara → Ardara

Wegbeschreibung Dienstag, 17.08.1999Länge
Ardara → Neck of the Ballagh → Meentullynagarn → Killybegs → Largy → Shalwy → Kilcar → Carrick → Teelin → Slieve Leage Cliffs → Teelin → Carrick → Meenaneary → Crove → Glengesh Pass → Ardara77km
Σ1072km

Für heute hatte ich mal wieder einen gepäckfreien Ausflug - zum Slieve League geplant. Ich wollte zum Slieve League, während die 3 Spanier nach Glencolumbkille wollten. Wir verabschiedeten uns also ein weiteres Mal voneinander, denn ich wollte den Glengesh Pass auf dem Rückweg von seiner flacheren Seite angehen, auf der Ostseite gibt es Steigungen bis zu 25%.

Ich fuhr also an die Südküste der Halbinsel nach Killybegs. Dabei lieferte ich mir ein Wettrennen mit einem Traktor - bergauf konnte er aufholen, bergab war ich wieder schneller und konnte entkommen. Weiter ging es dann an der Küste entlang nach Westen. Die Straße ging ständig bergauf und bergab und führte durch eine Reihe kleiner Dörfer. In Carrick ging es dann am Fluß entlang nach Teelin, und von da an dann zum Teil sehr steil hoch bis zum Aussichtspunkt an den Klippen.

Leider waren nur die unteren etwa 400 Meter zu sehen, die oberen 200 Meter waren in Wolken. Aber auch so war das ein beeindruckender Anblick. Ab und zu kam ein Sonnenstrahl durch, das gab tolle Lichteffekte auf der Felswand und auf der Brandung am Fuß der Wand. Ich suchte mir ein schönes Plätzchen mit Blick auf den Teufelsstuhl und den Teufelstisch (zwei Felsen im Meer unterhalb der Klippen) und machte Brotzeit.

Die Fahrt zurück nach Teelin war fast so anstrengend wie der Anstieg von dort zum Aussichtspunkt. Ich mußte zwar kaum treten, dafür aber permanent bremsen, was ganz schön auf die Hände geht. Von Teelin bis Crove ging es dafür ziemlich gemütlich weiter, es gibt dort fast keinen Höheunterschied. Das änderte sich nach Crove wieder, es ging hoch zum Glengesh Pass auf 270m. Von oben gab es eine tolle Aussicht, bevor ich mich wieder in die Tiefe stürzte.

Nachmittags, als ich zurück im Hostel war, kam ein Deutscher mit seinem Motorroller beim Hostel an. Er hatte unter anderem eine Gitarre dabei, für deren Reparatur ich ihm meine Kombizange lieh. Er war in "mein" Zimmer gelegt worden, so daß ich diese Nacht leider kein Einzelzimmer wie in der Vornacht hatte.

Später kamen noch zwei ältere Französinnen, die mit dem Fahrrad unterwegs waren. Sie sprachen so gut wie kein Englisch - ich finde das schon sehr mutig, in ein Land zu fahren, in dem man sich nicht verständigen konnten. Die zwei waren sehr froh, mal noch jemanden anderen zu finden, mit dem sie sich unterhalten konnten. Eines ihrer Räder war defekt, der Sattel war wohl nicht fest (mein Französisch ist nicht perfekt), und ich erklärte mich bereit, mir das mal anzuschauen. Es war ziemlich einfach - die Sattelrohrklemmung war lose, so daß ich sehr schnell helfen konnte.

Abends ging ich mit dem Motorroller-Fahrer in den Pub. Er hatte seine Gitarre dabei, und er spielte und sang einige deutsche Trinklieder, bis später dann (glücklicherweise) ein paar Iren ihre Instrumente auspackten und zu musizieren begannen. Das war dann wirklich gute Musik.

Im Pub war auch eine schwäbische Familie. Sie erzählten, daß sie mit dem Wohnmobil unterwegs seien. Darauf fragte ich, ob es ein dunkelgrünes Auto mit Sigmaringer Kennzeichen und zwei Kajaks auf dem Dach sei. Erstaunt sagten sie ja - ich erzählte ihnen dann, daß ich das Auto kurz vor Ardara an mir vorbeifahren sah.


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