Wales - Tour 2000 - Tag 36

Malvern Wells → Alveston

Wegbeschreibung Samstag, 26.08.2000Länge
Malvern Wells → Hanley Swan → Hanley Castle → Upton-upon-Severn → Earl's Croome → Defford → Pershore → Wyre Piddle → Lower Moor → Evesham → Offenham → Cleeve Prior → Marlcliff → Barton → Welford-on-Avon → Clifford Chambers → Stratford-upon-Avon → Tiddlington → Alveston77km
Σ2125km

Gleich nach dem Frühstück packte ich alles fertig ein und stellte meine Taschen vor das Hostel. Weil ich gerade jemanden im Radlschuppen hörte, holte ich mein Rad auch gleich raus. Während des Aufladens unterhielt ich mich mit dem anderen Radler, Antoine. Weil ich Richtung Osten und er Richtung Südosten wollte, beschlossen wir, zumindest ein Stück weit zusammen zu fahren.

Los ging die Fahrt, den Malvern Hill runter ins Severn-Tal. Nach ein paar Kilometern fiel mir ein, daß ich meine Butter (und vor allem die teure Thermo-Butterdose) im Kühlschrank im Hostel vergessen hatte. Antoine bestand darauf, mich auch auf dem Rückweg zu begleiten. Also kehrten wir beide um und arbeiteten uns den Malvern Hill wieder hinauf.

Eine halbe Stunde nach dem ersten Aufbruch starteten wir erneut vom Hostel. Ich mußte mich etwas bremsen, sonst wäre Antoine nicht mitgekommen. Andererseits lagen ja auch noch einige Kilometer vor mir, so daß ich mich auch nicht zu schnell verausgeben wollte.

In Upton bog ich nicht direkt auf die Straße nach Evesham ab, sondern erstmal Richtung Town Center. Ich wollte einerseits einen Blick auf den Ort werfen, andererseits auch Bananen besorgen. Das Center sah ganz nett aus, es gab eine ganze Reihe krummer Fachwerkhäuschen. Am Ortseingang von Evesham schlug ich Antoine vor, daß wir uns nach Erreichen des Zentrums trennen sollten, da ich nach Stratford Richtung Ostnordost weiterfuhr, er aber eher Richtung Südost wollte.

Im Zentrum angekommen gingen wir getrennte Wege. Ich suchte erstmal einen Bäcker, und als ich einen gefunden hatte, kam Antoine auch schon dort an. Wir holten uns beide Pasties zum Mittagessen und vernichteten sie - wegen des Regens - unter der Markise vor der Bäckerei. Ein paar Gäste aus der JH in Malvern Wells waren auch gerade bei der Stadtbesichtigung und unterhielten sich kurz mit uns.

Obwohl es immer noch regnete, brach Antoine auf. Ich wartete noch etwas ab, was auch mit dem Ende des Regenschauers belohnt wurde. Wie so oft war auch hier die Beschilderung aus der Stadt heraus mehr als dürftig, so daß ich die Nebenstraße nach Offenham nicht fand. Ein älterer Herr sah mich beim Kartenstudium und half mir wieder auf den richtigen Weg. Er bot mir sogar an, mit zu ihm zu kommen und Kaffee zu trinken, was ich aber unter Hinweis auf die noch vor mir liegende längere Strecke ablehnte.

Leider verwechselte ich sein "keep left of the supermarket" mit "keep the supermarket on your left" und landete in einem Industriegebiet. Ein Hundeherrchen konnte mir aber helfen, und nach einigen Minuten hatte ich tatsächlich die gewünschte Straße erreicht. Fast ohne Autoverkehr gelangte ich auf ruhigen Nebenstraßen bis Stratford, wo ich aber gleich Richtung Stratford fuhr. Die Stadt hatte ich ja schon vor 5 Wochen besichtigt, und ich war ziemlich müde. In Tiddlington ging ich noch schnell einkaufen, so daß ich nach Erreichen der JH nicht mehr los mußte.

Beim Einchecken wurde ich wiedererkannt, meinen Namen wußte das Mädel zwar nicht mehr, aber immerhin wußte sie, daß ich vor ein paar Wochen schon da war. Im Zimmer traf ich einen netten Engländer indischer Abstammung, mit dem ich mich länger unterhielt, über Shakespeare, Wortspiele usw. Er wollte abends in eine Shakespeare-Vorstellung gehen und wollte schon mal etwas vor-schlafen, denn das Stück sollte von 19 bis 23 Uhr dauern.

Ich duschte und setzte mich dann in den Garten, um Tagebuch zu schreiben und die Etappe in die Karten einzuzeichnen. Es war leider sehr laut, denn es war gerade ein Bus voller jugendlicher Motocross-Fahrer eingetroffen, und das Aufteilen auf die Zimmer usw. dauerte eine Ewigkeit. Dann kochte ich Reis mit Tomaten-Bacon-Sahne und setzte mich zum Essen wieder in den Garten.

Nach dem Spülen ging ich ins Fernsehzimmer. Es lief gerade eine ABBA-Revival-Show. Im Bücherregal entdeckte ich ein Jack-Higgins-Buch, daß ich noch nicht kannte. Nachdem ich mein Buch durchgelesen hatte, fragte ich an der Rezeption, ob ich tauschen durfte (ich durfte!).

Später lief ein spannender Krimi. In einer Werbepause kochte ich mir Tee, und auf dem Rückweg in den TV-Raum entdeckte ich den Trockenraum des Hostels. In der nächsten Werbepause holte ich dann mein Duschhandtuch aus dem Zimmer und brachte es dorthin. Nach dem Krimi (ca. 22 Uhr) kam mir auf dem Weg ins Zimmer der englische Inder entgegen - ihm hatte die Vorstellung zu lange gedauert, obwohl sie sehr gut war.


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