Wales - Tour 2000 - Tag 27

Llandudno → Chester

Wegbeschreibung Donnerstag, 17.08.2000Länge
Llandudno → Penrhyn Bay → Colwyn Bay → Old Colwyn → Llandulas → Abergele → Rhuddlan → Dyserth → Trelawnyd → Gorsedd → Carmel → Holywell → Greenfield → Flint → Shotton → Chester85km
Σ1533km

Trotz oder wegen des ziemlich harten Bodens hatte ich sehr gut geschlafen, vielleicht auch, weil ausnahmsweise das Bett nicht kürzer war als ich (wie in den JHs üblich, die haben fast alle 1,90m-Betten, und das ist zu kurz für meine 1,94m). Um 8 Uhr stand ich auf, und bis ich gefrühstückt hatte und meinen Krempel wieder eingepackt, war es fast 9 Uhr. Ich schrieb noch eine kurze Nachricht für Jon, dann verließ ich so leise wie möglich die Wohnung. Das was gar nicht so einfach mit dem vollgepackten Fahrrad, das in der Wohnung übernachtet hatte.

Bei schönstem Wetter - auch wenn es noch kühl war - fuhr ich los. In Old Colwyn besorgte ich mir Bananen für unterwegs. Auf einer nicht allzu stark befahrenen Nebenstraße ging es ohne besondere Vorkommnisse bis Hollywell. Dort suchte ich in der Fußgängerzone einen Bäcker heim und machte dann Brotzeit auf einer Bank im Schatten - inzwischen war es ziemlich heiß und trocken.

Danach ging es runter auf die Straße an der Dee-Mündung entlang. In Flint machte ich noch einen Abstecher zur Burgruine, die aber nicht besuchenswert war. Dank der genialen Wegweisung bei Connah's Quay landete ich statt in diesem Ort auf der Hauptstraße nach Chester durch die Industriegebiete.

An einer Stelle wurden die Radfahrer vor einem größeren Kreisverkehr auf einen Radweg gezwungen. Dieser endete nach ein paar hundert Metern in einer kleinen Anliegerstraße, ohne Hinweis, wie es weitergehen könnte. Ich entschied mich für links, und nach der ersten Kurve merkte ich, daß ich da falsch war: Sackgasse. Ich kehrte um, und nach Unterquerung des Kreisels landete ich dann doch auf genau diesem.

In Chester begab ich mich zur Tourist Info, um dort nach der Straße zu fragen, in der die JH ist. Nach etwas Verständnisschwierigkeiten, weil ich den Straßennamen falsch aussprach (zumindest anders, als es dort üblich ist), bekam ich einen Stadtplan mit eingezeichnetem Weg. Nach ein paar hundert Metern hielt ich nochmal an, denn dort spielten vier Straßenmusikanten auf Trompete (mein Lieblingsinstrument) und Hörnern Stücke von Händel und Purcell - sehr gut!

Nach dem Einchecken fragte ich nach einem Supermarkt, und der junge Mann am Empfang schätzte etwa 1km bis zum nächsten. Nachdem ich mein Gepäck ins Zimmer gebracht hatte, fuhr ich zu dem Laden, und tatsächlich war ich hin und zurück laut Tacho 2,05km unterwegs - die Schätzung war also sehr gut, was ich ihm auch mitteilte. Nach dem heißen trockenen Tag war ich ziemlich k.o., ich saß einige Zeit im Zimmer nur auf dem Stuhl, bevor ich in der Lage war, zu duschen.

Beim Kochen in der sehr unpraktischen Küche (lang und eng) holte ich mir eine dicke Beule am Kopf - über der Arbeitsfläche war ein Deckensturz, der farblich leider nicht hervorgehoben war und daher von mir übersehen worden war. Das Abendessen wurde aber trotzdem gut, es gab Chicken-Curry mit Ananas und Rosinen zu Reis. Danach las ich und sah fern, ich war zu k.o., um noch irgendwas zu unternehmen.

Zwischendurch versuchte ich noch, daß der Junior Warden an der Rezeption BABA nach Llangollen für die übernächste Nacht (ich wollte den nächsten Tag in Chester verbringen) probierte, dort war aber die Telefonleitung blockiert - sowohl Telefon als auch Fax ging nicht. Ich ratschte eine ganze Weile mit ihm über Computer und Software. Dann sah ich nochmal etwas fern. Irgendwann kam der Warden mit der Nachricht, daß er Llangollen doch noch erreicht hatte und alles klar geht - ohne Vorauszahlung.


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