Wales - Tour 2000 - Tag 17

Abergwynant → Cynwyd

Wegbeschreibung Montag, 07.08.2000Länge
Abergwynant → Penmaenpool → Dolgellau → Rhydymain → Rhosdyllnan → Llannwchllyn → Llangower → Y Bala → Pale → Llandrillo → Cynwyd59km
Σ947km

Heute bin ich das erste Mal bei Regen losgefahren, aber es war mehr Niesel als Regen. Nach einiger Zeit hörte es zwar ganz auf, aber es gab den ganzen Tag über immer wieder Niesel und Schauer. Dolgellau beeindruckte mich überhaupt nicht, ich hatte es hauptsächlich wegen einer Einkaufmöglichkeit aufgesucht. Zur Strafe mußte ich dank der Einbahnregelungen gut einen Kilometer zurückfahren, bevor ich wieder auf die Hauptstraße kam.

Trotz Benutzung dieser Hauptstraße wurde ich so gut wie gar nicht von Autofahrern belästigt. Auch die Landschaft bot bis Rhosdylluan keine Besonderheiten. In Llanuwchllyn hing ein Schild im Laden an der Tür mit einem walisisch Wort drauf, das wohl "Geöffnet" hieß - denn der Laden war offen. Ich besorgte mir eine Banane und Milch, die ich gleich vor dem Laden vernichtete.

Dann ging es weiter am Bala-Lake entlang, immer knapp oberhalb der Schmalspurbahn. Am Ende des Sees fuhr ich, obwohl es nicht direkt am Weg lag, nach Bala. Ich wollte einkaufen, denn die weiteren Orte der Etappe sahen auf der Karte alle nicht so groß aus, daß sie vernünftige Einkaufsmöglichkeiten bieten würden. Ich fand auch einen Spar, der einigermaßen Auswahl bot.

Nach dem Einkaufen nahm ich die falsche Straße aus dem Ort raus und landete am Nordufer des Sees. Also kehrte ich um und fand beim zweiten Versuch die richtige Straße. Es gab noch ein paar heftige Steigungen, bevor es dann flach von Pale bis Cynwyd ging. Dort fand ich die JH dank der guten Ausschilderung sehr schnell. Ich parkte mein Fahrrad hinter dem Haus vor dem Fahrradschuppen - es war noch alles verschlossen.

Ich machte einen Rundgang durch das Dorf, der aber nicht lange dauerte wegen der geringen Größe des Ortes. Dabei sorgte ich für Unterhaltung für die Dorfjugend. Diese amüsierten sich sehr über meine Lenkertasche, die ich mit dabei hatte, weil ich meine Kamera und sonstigen Pretiosen nicht unbeaufsichtigt in der JH zurücklassen wollte.

Als es anfing zu regnen, ging ich wieder zurück zum Hostel. Dort setzte ich mich zum Lesen in einen offenen Anbau am Fahrradschuppen. Als ich um kurz nach 4 nochmal zu meinem Rad ging, um Wasser zu trinken, sah ich, daß bereits jemand im Hostel war und die Eingangstür offenstand. Ich durfte auch schon rein - der Warden war es egal, sie war ja eh da.

Es stellte sich heraus, daß sie eine Freiwillige Warden war und ihren ersten Tag in diesem Hostel Dienst hatte. Es gab etwas Schwierigkeiten, weil sie nicht wußte, wie das mit der Kreditkarten-Zahlung geht, und für mich war es auch das erste Mal, daß kein elektronisches Kreditkarten-Lesegerät vorhanden war, sondern nur ein mechanisches. Aber gemeinsam bekamen wir das Formular doch richtig ausgefüllt.

Als ich nach dem Duschen zurück ins Zimmer kam, war dort ein slowakischer Photograph eingezogen, mit dem ich mich ziemlich lange unterhielt. Er hatte etwas Probleme, seinen Laptop mit deutschem Stecker an die britische Steckdose anzuschließen. Später kochte ich mir Nudeln mit Bacon-Champignon-Sahne. Inzwischen waren noch zwei Tourenradler angekommen (Richard und Bronwyn).

Zusammen mit der Warden Joan saßen wir auf ziemlich lange auf der Bank vor dem Hostel - es war noch ein warmer und trockener Abend geworden. Wir ratschten und vernichteten dabei eine Flasche Wein, eine Flasche Sekt und eine Bucks Fizz. Das einzige, was etwas störte, war die sensorgesteuerte Außenlampe, die immer wieder ausging. Wir mußten jedesmal heftig herumfuchteln, daß sie wieder anging.


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