Wales - Tour 2000 - Tag 6

Cardiff → Port Eynon

Wegbeschreibung Donnerstag, 27.07.2000Länge
Cardiff → Cardiff Bay → Dinas Powys → Palmerstown → Barry → Saint Athan → Llantwit Major → Wick → Saint Brides Major → Bridgend → Laleston → Cornelly → Margam → Port Talbot → Baglan → Swansea → Black Pill → West Cross → Newton → Bishopston → Pennard → Nicholaston → Scurlage → Port Eynon119km
Σ386km

Um 7 Uhr 40 war ich beim Frühstück (ich bin Frühaufsteher). An meinem Tisch saß noch eine Japanerin, die aber kein Wort English sprach außer "Thank you". Um 8 Uhr 30 war ich soweit, aufzubrechen, aber bis ich mein Rad aus dem engen Garten geholt hatte, waren nochmal 10 Minuten vergangen.

Zuerst fuhr ich durch die Innenstadt zur Cardiff Bay, nach einem kurzen Photostop ging es weiter. Auf dem ausgeschilderten Radweg nach Barry traf ich auf eine massive Sperre, die nur durch Drüberheben des Fahrrades zu überwinden ist - Schwachsinn! In Barry kam ich vom ausgeschilderten Radweg ab, aber ein alter Mann konnte mir auf Nachfrage weiterhelfen - ich sollte einfach der Beschilderung zum Flughafen folgen.

In einem kleinem Laden in Wick besorgte ich Wassernachschub - im B&B in Cardiff wollte ich meine Flasche nicht auffüllen wegen Wasser im Chlor und die Läden hatten dort auch noch nicht offen, als ich die Stadt verließ. Von Bridgend berührte ich nur die Außenbezirke, ich wollte nicht erst in den dicken Innenstadtverkehr kommen. In Cornelly sprangen mir an einer Steigung plötzlich Fußgänger vom Bürgersteig vors Fahrrad. Dank Vollbremsung ist nichts passiert, außer daß ich kaum mehr anfahren konnte - die Steigung war brutal und zum Runterschalten war keine Zeit geblieben.

Bei Margam fand ich die Ausschilderung der Radroute 4 wieder (von wo nach wo weiß ich nicht, die Schilder bestehen geschickterweise nur aus Fahrradsymbol, Nummer und Pfeilen). Da der Weg einigermaßen in meiner Richtung, d.h. nach Swansea, verlief und es auch nicht viele andere Möglichkeiten gab, wo der Weg hätte hinführen können, folgte ich ihm. Am Ortsende war die Beschilderung etwas schlecht, und ich landete am Tor eines größeren Werkes. Dort halfen mir ein Wachmann und ein radelnder Arbeiter, den rechten Weg wiederzufinden.

In Port Talbot besorgte ich mir in einer Bäckerei Sausage Rolls und Chicken Pasties besorgt, im Supermarkt noch Bananen und Milch dazu. Auf dem Radlständer des Supermarkts, der der einziger Sitzplatz im Schatten war, sitzend, machte ich Mittagspause. Dabei wurde ich nacheinander von mehreren älteren Männern angesprochen.

Die Weiterfahrt ging weitgehend auf dem Radweg, der aber kurz vor Swansea auf der rechten Seite des Dual Carriageway (mit Hecke zwischen den Fahrspuren) mit Hinweis "End of Cycling Track" endete - sehr toll! Nach etwas Mühen kam ich irgendwann doch auf die linke Seite der Straße. Swansea reizte mich überhaupt nicht zum längeren Verweilen. Laut Führer gabs nichts besonderes, und ich sah auch nur lauter Hochhäuser und Industriegebiete.

Im Ortszentrum fand ich den Radweg wieder, er verläuft hier sehr schön auf dem Deich zwischen Strand und Stadt. Dort machte ich auf einer Bank nochmal Bananenpause - es drohte kräftiger Regen aus dunklen Wolken. Ich überprüfte vor dem Weiterfahren noch, ob alle Taschen ordentlich verschlossen waren. Ich kam noch ca. 500m weit, bevor es losging. Ich hielt unter einem Baum an und legte Vollschutz an.

In West Cross flüchtete ich in einen Supermarkt, wo ich gleich den Einkauf fürs Abendessen erledigte. Danach war der Regenschauer schon wieder vorbei, es sah aber so aus, als ob der nächste Schauer nicht lange auf sich warten ließe. Aus der Swansea Bay ging es einen steilen Berg (24%) rauf nach Newton, auf halber Höhe brauchte ich eine Pause, bei der ich auch gleich die Regenjacke auszog. Oben auf dem Berg schaute ich kurz auf die Karte, um mich zu orientieren. Sofort kam der Barkeeper aus dem Pub an der Kreuzung, um mir zu helfen - das fand ich sehr nett.

Die restliche Strecke kam mir ziemlich anstrengend vor, ich war ziemlich k.o. Kurz vor der JH stieß ich auf ein verschlossenes Gatter. Ich sperrte mein Rad ab und ging erstmal nur mit der Lenkertasche weiter zum Hostel. Beim Einchecken bekam ich den Zahlencode, um das Gatter zu öffnen. Ich brachte die Lenkertasche ins Zímmer, dann holte ich mein Rad mit dem Gepäck nach. Wegen eines Motorrads im Fahrrad-Schuppen durfte mein Fahrrad im Trockenraum übernachten.

Da dieses Hostel kein Frühstück bietet, ging ich zu Fuß in den Ort, um irgendwas dafür einzukaufen - weil bisher alle Hostels Frühstück angeboten haben, war ich darauf nicht eingerichtet. Im winzigen Laden wurde mir der Preis auf Deutsch genannt - die Besitzerin kennt aber nur die Zahlen auf Deutsch. Zum Abendessen briet ich Schweinewürfel, die ich mit Zwiebel-Knofel-Sahne und Reis aß, was mir den Neid einiger anderer Gäste einbrachte.

Danach saß ich bei Tee und Keksen (meine Lieblingskekse: CrunchCreams Golden von Fox) im Aufenthaltsraum, unterhielt mich mit den anderen Gästen, markierte meine Strecke auf meinen Karten und schrieb mein Tagebuch. Außerdem las ich noch ein bißchen. Eine der kleinen Katzen wurde von einem Mädchen mit Paprikachips gefüttert, das Tierchen konnte nicht genug davon kriegen - sobald mit der Tüte geraschelt wurde, kam das Kätzchen angeflitzt!


Adresse dieser Seite: http://www.andreas-waechter.de/GB/WAL/Tour2000/Tag06.html