England - Tour 2001 - Tag 9

Elmscott → Bedruthan Steps

Wegbeschreibung Samstag, 18.08.2001Länge
Elmscott → Kilkhampton → Stratton → Coppathorne → Treskinnick Cross → Wainhouse Corner → Marshgate → Delabole → Pendoggett → Saint Endellion → Saint Minver → Bodieve → Wadebridge → Saint Issey → Little Petherick → Padstow → Trevone → Saint Merryn → Bedruthan Steps105km
Σ693km

Auch heute früh ergab die Nachfrage bei den nächsten Hostels auf meiner Route nichts neues - alles ausgebucht. Da ich aber nicht noch einen Tag in Elmscott verbringen wollte, beschloß ich, mir unterwegs ein B&B zu suchen. Bei trübem Wetter brach ich also nach dem Frühstück auf. Ich plante, die Etappe in Padstow zu beenden.

Nachdem ich die A39 erreicht hatte, ging es ohne große Ereignisse bei relativ geringem Verkehr südwärts. Das Wetter wurde schlechter, immer wieder gab es kurze Schauer. Kurz vor Camelford fing es dann an zu schütten. Ich nahm ich dann die B3314, um auf dieser Nebenstraße nach Padstow zu gelangen.

Das war eine sehr gute Idee, denn nach wenigen hundert Metern traf ich auf ein Fahrradmuseum. Ich versuchte, für mich als Radfahrer einen Rabatt auszuhandeln, aber der Besitzer weigerte sich mit der Begründung, daß Radfahrer besonderen Spaß an seinem Museum hätten. Das Museum ist zwar nicht sehr groß, aber es ist auf jeden Fall lohnenswert - es gibt so viele Modelle aus allen Epochen des Fahrradbaus zu bestaunen. Mir gefielen besonders die diversen Antriebsarten...

Als ich die Besichtigung abgeschlossen hatte, regnete es immer noch. Ich unterhielt mich deshalb noch eine Weile mit dem Besitzer, der mein Radl bestaunte (der extragroße 66-er Rahmen mit zusätzlichem Rohr diagonal durch den Rahmen ist ja auch außergewöhnlich). Nachdem der Regen aufgehört hatte, machte ich mich wieder auf den Weg.

In Delabole holte ich mir dann beim Bäcker was zu essen. Dann ging es weiter nach Süden. In Saint Minver stellte ich dann fest, daß ich beim Kartenlesen einen Fehler gemacht hatte - ich hatte die grüne "Entfernungsnadel" für eine (grüne) Hauptstraße über den River Camel bzw. die Padstow Bay gehalten.

Naja, ein paar Kilometer mehr machten auch nichts aus, da inzwischen auch die Sonne rausgekommen war. Schon auf der Strecke zwischen Wadebridge und Padstow guckte ich mich nach B&Bs um, aber die wenigen, die ich sah, hatten alle ein "No Vacancies"-Schild draußen hängen. Auch in Padstow selbst hatte ich keinen Erfolg, selbst die Tourist Info hatte kein einziges Quartier mehr.

Also mußte ich unverrichteterdinge den Ort wieder verlassen - 100 steile Höhenmeter! Am Ortsausgang entdeckte ich doch noch ein B&B, das "Vacancies" ausgeschildert hatte. Aber auf mein Klingeln gab es keinerlei Reaktion, auch ein Blick hinter's Haus in den Garten brachte nix, ebensowenig ein Anruf bei der auf dem Schild angegebenen Telefonnummer.

Ich war zwar schon etwas geschafft, aber es half ja nichts, ich mußte weiterradeln. Bei jedem Gästehaus hielt ich an, aber immer wieder hörte ich nur "Sorry, we are fully booked". Auch bei einer riesigen Hotelanlage hatte ich kein Glück - inzwischen war mir der Preis für die Übernachtung fast egal. Ebensowenig konnte ich auf einem der Campingplätze einen der Campinganhänger mieten, alles war wegen des Wochenendes ausgebucht.

In Bedruthan Steps war ich wieder im großen Hotel, wieder erfolglos. Man verwies mich an das nächste Hotel, und da hatte ich dann endlich Erfolg. Ich bekam das letzte freie Zimmer, wenn auch für einen hohen Preis (57£). Da ich ziemlich k.o. war, buchte ich auch gleich noch das Abendessen im Hotel, das laut Karte 20£ kosten sollte. Mein Fahrrad durfte ich in der am Wochenende ungenutzten Wäscherei parken.

Es war noch relativ viel Zeit bis zum Abendessen, so daß ich beschloß, mich erstmal in die Wanne zu legen - Dusche gab es leider nicht. Aber das Bad war auch sehr entspannend. Bis zum Abendessen guckte ich noch etwas fern und las ein wenig.

Das Abendessen war hervorragend: Tomaten-Krabbensalat, danach Fischsuppe, dann Ente à l'Orange (sehr lecker!), dann Nachspeisen- und Käsebuffet bis zum Abwinken. Während der Mahlzeit fing es draußen zu schütten an, so daß ich den geplanten Verdauungsspaziergang ausließ. Ich las noch etwas in der weitläufigen Bar bei einem Guinness, aber als ein paar Kinder den Kicker lautstark in Betrieb nahmen, zog ich mich auf mein Zimmer zurück und guckte mir noch einen Miß-Marple-Film (16:50 from Paddington) an, bevor ich schlafenging.


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